BMW-Aktie
BMW-Aktie: Aktueller Kursverlauf
Unternehmensprofil der BMW AG
BMW ist neben Daimler und Volkswagen einer der drei Automobilhersteller im Dax. Die BMW AG (Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft) hat ihren Hauptsitz in München. Als Hersteller von Autos und Motorrädern im Premiumsegment ist BMW weltweit vertreten. Neben der eigenen Hauptmarke BMW zählen auch die Automarken Mini und Rolls-Royce zur BMW AG.
BMW unterhält 30 Produktionsstandorte in 14 Ländern und beschäftigte im Jahr 2018 mehr als 134.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Umsatz belief sich im Geschäftsjahr 2018 auf gut 97 Milliarden Euro.
Rund um den Globus verkaufte BMW zuletzt mehr als 2,4 Millionen Fahrzeuge pro Jahr. 2018 wurden 2,1 Millionen Fahrzeuge der Kernmarke BMW ausgeliefert sowie gut 361.000 Minis und 4.100 Rolls Royce. BMW zählt zu den rentabelsten Autoherstellern der Welt. Das Unternehmen unterhält Produktionsstandorte und Vertriebsstätten in zahlreichen Ländern.
Deutsche Autobauer: Konkurrenz und Kooperation
Das Verhältnis zu den beiden innerdeutschen Hauptkonkurrenten Daimler und Volkswagen ist ambivalent. Einerseits liefern sich die drei Hersteller regelmäßig ein Rennen um die Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Gewinn oder auch darum, wer in wachstumsträchtigen Zukunftsmärkten wie China die meisten Fahrzeuge verkauft. Andererseits arbeiten die Hersteller im Rahmen verschiedener Kooperationen zusammen, um beispielsweise Entwicklungskosten für neue Standardtechnologien zu reduzieren.
In den beiden derzeit wichtigsten Zukunftsthemen der Branche – Elektromobilität und autonomes Fahren – bestehen diverse Kooperationen sowohl zwischen den Herstellern als auch mit Zulieferern und Forscherteams in aller Welt.
Dieselgate hat auch bei BMW Spuren hinterlassen
Schwierigkeiten bereitete der Branche in den vergangenen Jahren vor allem der Dieselskandal. Seit im Herbst 2015 bekannt wurde, dass Volkswagen unerlaubt Software in zahlreichen Dieselfahrzeugen installiert hatte, um die Abgaswerte auf dem Prüfstand zu schönen, stehen insbesondere die deutschen Hersteller massiv unter Druck.
Vor allem in Europa und den USA laufen Ermittlungen und juristische Verfahren wegen verschiedener mutmaßlich illegaler Absprachen oder technischer Vorrichtungen. BMW scheint dabei zwar nicht ganz so sehr verstrickt zu sein wie die Konkurrenz aus Wolfsburg, der Aktienkurs wurde dennoch arg in Mitleidenschaft gezogen.
In Sachen Elektromobilität versucht BMW seither, wie auch die anderen deutschen Hersteller, aufzuholen. Im Jahr 2018 lieferte das Unternehmen mehr als 140.000 Elektrofahrzeuge aus. In den kommenden Jahren soll der Anteil elektrisch betriebener Fahrzeuge an der Gesamtflotte deutlich ausgebaut werden.
BMW Aktie: Von Beginn an im Dax
Die BMW Aktie zählt zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Aktienindex Dax. Die Marktkapitalisierung lag im Frühjahr 2019 bei knapp 50 Milliarden Euro. Gut 53 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Der US-Investmentfonds BlackRock hält 3,21 Prozent der Stammaktien. Knapp 47 Prozent der stimmberechtigten Anteile fallen Stefan Quandt und Susanne Klatten, den Erben der Industriellenfamilie Quandt, zu, der Großteil davon über Beteiligungsgesellschaften.
Personal und Strategie
Weltweit beschäftigt die BMW Group mehr als 134.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mehr als 90 Prozent der Belegschaft sind im Segment Automobile tätig. Die Segmente Motorräder (2,8 Prozent) und Finanzdienstleistungen (6,6 Prozent) fallen deutlich kleiner aus.
Der Vorstand besteht aus acht Personen, darunter eine Frau:
- Harald Krüger, Vorstandsvorsitzender
- Milagros Caina Cerrei-Ro-Andree, Personal- und Sozialwesen
- Klaus Fröhlich, Entwicklung
- Pieter Nota, Kunde, Marken, Vertrieb
- Dr. Nicolas Peter, Finanzen
- Peter Schwarzenbauer, Transformation Elektromobilität
- Dr.-Ing. Andreas Wendt, Einkauf und Lieferantennetzwerk
- Oliver Zipse, Produktion
Strategische Ziele: Number One Next
BMW versteht sich laut seiner aktuellen mehrjährigen Strategie als „Number One“. Unter dem Titel „Number One > Next“ hat sich das Unternehmen Ziele gesetzt, die in den kommenden Jahren erreicht werden sollen.
Im Hinblick auf die umwälzenden Veränderungen der Automobilbranche will BMW Maßstäbe setzen. Dabei stellt das Unternehmen innovative Technologien, Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den Vordergrund.
Carsharing: Zukunftsfähiges Großstadtmodell
Ein bereits sichtbares Ergebnis ist das seit 2011 existierende Carsharing-Angebot DriveNow, das BMW zunächst in Zusammenarbeit mit dem Mietwagenanbieter Sixt SE ins Leben gerufen hatte. Im Frühjahr 2018 wurde DriveNow zunächst zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der BMW Group. Anfang 2019 schloss sich der Dienst mit car2go, dem Äquivalentangebot von Konkurrent Daimler, unter dem neuen Namen ShareNow zusammen. Strukturell ist ShareNow nun Bestandteil der moovel Group GmbH, die wiederum ein Joint Venture von BMW und Daimler ist. Der Carsharing-Dienst zählt mehr als 1 Million Kunden und wird in mehreren europäischen Großstädten angeboten.
Elektromobilität nach chinesischem Vorbild
Kooperation wird auch in Sachen Elektromobilität großgeschrieben. Hier setzt BMW auf eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Automobilkonzern Great Wall Motors. China gilt nicht nur als einer der wichtigsten Absatzmärkte für BMW, sondern auch als Vorreiter bei der Elektromobilität.
Leichtbau, elektrischer Antrieb, autonomes Fahren und digitale Vernetzung bilden für BMW die Kernelemente bei der künftigen Fahrzeugentwicklung. Bis 2025 will BMW 25 voll- oder teilelektrische Fahrzeuge anbieten. 2018 umfasste die Flotte lediglich 9 Elektromodelle.
Geschichte des Unternehmens
1916 geht aus der Flugmaschinenfabrik Gustav Otto die Bayerische Flugzeug-Werke AG (BFW) hervor. Parallel entsteht aus den von Karl Rapp gegründeten Rapp Motorenwerken die Bayerische Motoren Werke GmbH, die 1918 zur AG umgewandelt wird und 1922 in der BFW aufgeht.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs werden anstelle von Flugmotoren zunächst Eisenbahnbremsen und Einbaumotoren gefertigt. 1923 versucht sich BMW erstmals als Fahrzeughersteller und bringt mit dem R 32 das erste eigene Motorrad auf den Markt. Mit der Übernahme der Fahrzeugfabrik Eisenach wird BMW ab 1928 schließlich zum Automobilhersteller.
Während des Zweiten Weltkriegs werden bei BMW fast ausschließlich Flugmotoren für die Luftwaffe produziert. Da BMW als Rüstungsbetrieb klassifiziert wird, erfolgt nach Kriegsende die durch die Alliierten beauftragte Demontage der Produktionsanlagen. 1948 knüpft BMW an seine Vorkriegsgeschichte an und bringt mit dem R 24 erneut ein Motorrad auf den Markt, das sich großer Beliebtheit erfreut. Das erste Automobil nach dem Krieg stellt BMW 1952 vor. Mit dem Modell BMW 501 beginnt die spätere Erfolgsgeschichte als Hersteller von Premiumfahrzeugen.
Holpriger Neustart
In den 1950er Jahren hat BMW zunächst mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wird jedoch unter Führung von Herbert Quandt erfolgreich saniert und schafft schließlich mit dem 1961 präsentierten Modell 1500 den Durchbruch.
Anfang der 1970er Jahre gründet BMW die Tochtergesellschaft BMW Kredit GmbH und legt damit den ersten Grundstein für das in den Folgejahren stetig wachsende Finanzierungs- und Leasinggeschäft, das bis heute fester Bestandteil des Geschäftskonzepts von BMW ist.
Seine Aktivitäten im Bereich Motorsport bündelt BMW ab 1972 in einer eigenen Tochtergesellschaft, einer Vorläuferin der heutigen BMW M GmbH. 1986 eröffnet das Unternehmen sein eigenes Forschungs- und Innovationszentrum (kurz: FIZ) in München. Dort beschäftigen sich rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Disziplinen mit Forschung und Entwicklung, teils auch losgelöst vom effizienzorientierten Tagesgeschäft.
Von 1994 bis 2000 gehörte die britische Rover Group zur BMW AG – von ihr ist lediglich die Marke Mini im Konzern verblieben. Um die Jahrtausendwende übernimmt BMW den britischen Luxushersteller Rolls Royce.
Strategien für das neue Jahrtausend
Mit seinen Marken BMW, Mini und Rolls Royce gibt sich das Unternehmen ab dem Jahr 2000 eine neue Konzernstrategie und fokussiert sich fortan ausschließlich auf das Premiumsegment. Die Flotte wird in den Folgejahren sukzessive um neue Modelle erweitert. In den USA ist BMW bereits ab 1994 mit eigenen Standorten vertreten, ab 2003 startet die Produktion auch in China.
Im Herbst 2007 beschließt die BMW Group ihre Strategie „Number ONE“, basierend auf den Säulen „Wachstum“, „Zukunft gestalten“, „Profitabilität“ und „Zugang zu Technologie und Kunden“. Die strategische Zielsetzung sieht die weltweite Marktführerschaft im Premiumsegment bis zum Jahr 2020 vor.
Im Jahr 2011 bringt BMW seinen Carsharing-Dienst DriveNow an den Start, der seither auf zahlreiche Großstädte ausgeweitet wurde und heute mehr als 1 Million Nutzer zählt. 2013 stellt BMW mit dem i3 das erste vollelektrisierte Modell vor und ebnet damit den Weg in die Zukunft alternativer Antriebstechnologien.