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Wann sollte man Devisen kaufen bzw. verkaufen?

Wer schon länger in Aktien investiert ist und Interesse am Devisenhandel verspürt, kann damit Abwechslung und frischen Wind in sein Portfolio bringen. Mit etwas Übung lassen sich gute Gewinne erzielen. Doch Vorsicht, der internationale Devisenmarkt Forex funktioniert anders als die Aktienbörse.

Wann kann man Devisen kaufen und verkaufen?

Das beginnt schon mit der Frage, wann man Devisen kaufen oder verkaufen sollte. Aktienstrategien wie etwa Buy and Hold lassen sich nicht auf Währungen übertragen. Eine Währung entwickelt sich nicht kontinuierlich vor sich hin und schon gar nicht alleine.

Die Stärke einer Währung definiert sich immer über den Abgleich zu einer anderen. Folglich geht es um Währungspaare: US-Dollar gegen den japanischen Yen, mit dem Kürzel USD/JPY, oder US-Dollar gegen den Euro, also USD/EUR.

Stets wird eine Währung gegen eine andere gestellt. Man setzt auf die Differenz zwischen den beiden. Ob der Dollar gegenüber dem Euro zulegt oder umgekehrt, hängt von der Einschätzung der Finanzmärkte ab, die sich unter anderem an Daten wie der Stärke einer Volkswirtschaft bzw. Anleihezinsen orientieren.

Die Entwicklungen können sich über längere Zeiträume hinziehen, wobei Trends auf kurze Sicht ohnehin einem ständigen Auf und Ab unterliegen und schon bei irgendwelchen politischen Nachrichten plötzlich drehen. Veränderungen ergeben sich bereits in einer Größenordnung, die von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird, dem Pip. Das ist die kleinste Kursänderung am Ende von vier Nachkommastellen. Aktienkurse hingegen werden nicht so detailliert ausgewiesen.

Die Entscheidung, wann man nun Devisen kaufen bzw. verkaufen sollte, richtet sich grob nach ähnlichen Grundsätzen wie bei Aktien: kaufen, wenn sie tief im Kurs liegen und ein Anstieg zu erwarten ist. Das kann etwa eine unterbewertete Währung sein, die von Investoren entdeckt wird. Der australische Dollar beispielsweise legte in der Finanzkrise deswegen zu, weil das Land über beträchtliche Rohstoffe und Goldminen verfügt – in Krisenzeiten ein Pluspunkt.

Charttechnik statt Fundamentaldaten

Das zu erkennen, erfordert allerdings eine Analyse von Fundamentaldaten, die nicht mit der von Unternehmen vergleichbar ist. Volkswirtschaften unterliegen in hohem Maße politischen und unvorhersehbaren Einflüssen, die den Markt mal in die eine, mal in die andere Richtung ziehen.

So können steigende Zinsen wegen der Renditeerwartungen die Nachfrage nach einer Währung beleben. Andererseits: Wenn damit Geld teuerer wird, kann das die Nachfrage auch drücken. Hinzu kommen mögliche Auf- oder Abwertungen. Dass Währungen kaum vorhersehbar sind, zeigt schon die Eurokrise, in der die Gemeinschaftswährung stärker blieb als allgemein erwartet.

Während sich Fundamentaldaten also nur mit erheblichen Einschränkungen umsetzen lassen, gibt die technische Analyse Aufschluss über die aktuelle Marktstimmung. Die Charttechnik zeigt, ob ein Trend vorliegt. Zu den geläufigen Trendfolge-Indikatoren gehören gleitende Durchschnitte oder Bollinger Bänder, die Hinweise auf Handelssignale geben.

Basis- und Gegenwährung als Grundlage

Doch vor der Klärung, ob und wann man Devisen kaufen und verkaufen kann, sollte man das Wie kennen. Damit ist weniger die Auswahl des richtigen Brokers gemeint, sondern eine grundlegende Eigenheit beim Devisenhandel: das Prinzip von Basiswährung und Gegenwährung. Bei jedem Währungspaar ist das erstgenannte die Basiswährung. Der Kauf- bzw. Verkauf wird zu deren Wechselkurs vorgenommen. Gewinn und Verlust werden in der Gegenwährung ausgewiesen.

Das Ganze verläuft im Wechselspiel: Spekuliert man auf den Anstieg der Basiswährung, so kauft man sie und verkauft gleichzeitig die Gegenwährung. In dem Fall geht ein Trader long. Im ungekehrten Fall geht er short und verkauft die Basiswährung.

Jeder Kauf oder Verkauf zieht eine Gegentransaktion nach sich. Nach diesem Muster spekuliert man darauf, mehr von der Gegenwährung zu erhalten, als man vorher verkauft hat, und zwar mit dem jeweiligen Betrag in der Basiswährung.

Der Währungshandel kann Freude machen, wenn er Gewinne abwirft. Doch Vorsicht, selbst wer sich mit den wichtigsten Rahmendaten auskennt, muss mit politischen Unwägbarkeiten und Überraschungen am Devisenmarkt rechnen.

Allein aufgrund des exorbitanten Handelsvolumens können schon kleinste Veränderungen in kürzester Zeit massive Folgen haben. Devisenhandel erfordert Zeit und Erfahrung. Zum Einstieg eignen sich etwa Demokonten von Forex Brokern.