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Preisindex für Lebenshaltung der privaten Haushalte

Inhaltsverzeichnis

Seit dem Jahr 2002 wird der Preisindex für die Lebenshaltungskosten der privaten Haushalte als Verbraucherpreisindex bezeichnet.

Nachdem das Jahr 2000 als Basisjahr festgesetzt wurde, entfiel die Berechnung nach Haushaltstypen (4-Personen-Haushalt, 2-Personen-Haushalt, etc.), da die aktuelle Bevölkerungsstruktur nicht mehr zutreffend abgebildet werden konnte.

Allgemeines zum Preisindex für Lebenshaltung

Der Preisindex zur Bemessung der Lebenshaltungskosten wurde vom Statistischen Bundesamt entwickelt und wird von der Deutschen Bundesbank in Monatsberichten veröffentlicht.

Zu einem von vier wirtschaftlichen Oberzielen der Bundesbank zählt die Preisniveaustabilität. Dies bedeutet, dass die Bundesbank durch unmittelbaren Einfluss auf Zinssätze und Geldmengen auch Preisentwicklungen mitbestimmen kann.

Der Preisindex der Lebenshaltung hat von allen Preisindizes die größte mediale und wirtschaftliche Bedeutung und wird oft als Indikator zur Messung der Inflation in Deutschland angewendet.

Die Aufgabe des Preisindex für die Lebenshaltung ist es, die Preisveränderungen zu messen, denen deutsche Haushalte unmittelbar unterliegen. Anhand dieser Messung ist es möglich, einen Vergleich zu der Entwicklung der Reallöhne herzustellen, um den effektiven Kaufkraftverlust zu beziffern.

Mehr zum Thema: Inflation: Verbraucherpreisindex als Berechnungsgrundlage

Der Warenkorb als statistische Ausgangsgröße

Zur Ermittlung der durchschnittlichen Preisentwicklung werden die Konsumgewohnheiten typischer deutscher Haushalte durch Befragungen und statistischen Auswertungen ermittelt.

Aufgrund dieser Resultate wird dann eine Art Warenkorb zusammengestellt. Der statistische Warenkorb enthält etwa 750 Waren und Dienstleistungen.

Die anteilige Produktzusammenstellung des Korbes soll der Bedeutung entsprechen, die diese Güter und Dienste für die Lebenshaltung durchschnittlicher Haushalte besitzen.

So sind in dem Warenkorb unter anderem die Dienstleistung „Haare schneiden“ sowie das Produkt Milch oder die Gebühr für ein Bahnticket enthalten.

Da sich die Verbrauchsgewohnheiten im Laufe der Zeit ändern, muss die Zusammensetzung des Warenkorbs in bestimmten Abständen angepasst werden.

Diese werden von der Bundesbank in etwa alle 5 Jahre geprüft. Da durch eine Veränderung der Warenkorbzusammensetzung eine Vergleichsmöglichkeit zu den Vorjahren nicht mehr möglich ist, wird in diesem Fall ein neues Basisjahr festgesetzt.

Dieses Basisjahr dient nun für die folgenden Jahre als Vergleichsmaßstab.

Ein Blick auf die Details lohnt sich

Das Konsumverhalten im Ausland wird nicht berücksichtigt. Wird beispielsweise günstiger in Luxemburg getankt oder billigerer Kaffee im Ausland gekauft, hätte dies ja unmittelbaren Einfluss auf die Preisberechnung.

Demzufolge ist dieses Konsumverhalten von der Erhebung ausgeschlossen. Berücksichtigt wird allerdings der Konsum von ausländischen Touristen in Deutschland.

Zur Ermittlung der Preise erheben das Statistische Bundesamt und die Statistischen Landesämter jeden Monat in über 180 Berichtsgemeinden rund 300.000 Einzelpreise für ungefähr 700 Waren und Dienstleistungen.

Seit 2004 berücksichtigt das Statistische Bundesamt auch Qualitäts- und Technologieverbesserungen einzelner Güter.

So wirkt sich zum Beispiel der Qualitätsvorsprung eines heute gekauften PCs gegenüber dem gleich teuren Modell vor einigen Jahren als effektive Preissenkung aus.

Selbiges gilt für sämtliche Produkte aus der Elektronik- und Unterhaltungsindustrie, deren Schnelllebigkeit und enorme Entwicklungsgeschwindigkeit als Preissenkung in der Berechnung berücksichtigt werden.