Pelletheizung: Vorteile, Kosten, Voraussetzungen & Tipps

Beitragsbild zum Artikel "Pelletheizung". Rechts ist ein Piktogramm eines Sacks mit Pellets abgebildet.
Inhaltsverzeichnis

Eine wachsende Anzahl von Verbrauchern in Deutschland steigt bei der Heizung auf Pellets um. Die Pelletheizung gilt als klimafreundlich und energieeffizient, wobei naturbelassenes Holz als Brennstoff genutzt wird. Vor allem umweltbewusste Haushalte entscheiden sich zunehmend für die Vorteile, die mit dieser Heizung verbunden sind.

In unserem Beitrag gehen wir darauf ein, worum es sich bei einer Pelletheizung handelt und worin die Vor- sowie Nachteile bestehen. Sie erfahren ferner, welche Arten von Pelletheizung differenziert werden, welche Kosten entstehen, welche Förderung existiert und welche Voraussetzungen für die Nutzung einer solchen Heizung vorhanden sein sollten.

Das Wichtigste zur Pelletheizung in Kürze

  • Pelletheizungen liegen im Trend, insbesondere bei einem relativ hohen Energieverbrauch.
  • Die Basis für die Heizungen sind Holzpellets, die aus gepressten Holzabfällen bestehen.
  • Vorteile der Pelletheizung sind unter anderem ein leiser Betrieb, moderne Technik sowie ein überschaubarer Platzbedarf.
  • Durch die Pelletheizung werden Eigentümer oder Mieter unabhängig von Preisschwankungen, die es bei den fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas gibt.
  • Besonders lohnenswert ist die Pelletheizung, wenn das Gebäude einen relativ hohen Energiebedarf besitzt.

Definition: Was ist eine Pelletheizung?

Bei der Pelletheizung handelt es sich um einen Wärmeerzeuger, der durch die Verbrennung von Holz die benötigte Energie liefert. Diese wird zum einen für die Heizung und zum anderen für benötigtes Warmwasser, also Wärme, genutzt.

Moderne Pelletheizungen zeichnen sich heutzutage dadurch aus, dass kein oder nur ein geringer manueller Aufwand für das Heizen notwendig ist.

In der Regel reicht der Vorrat an Pellets für ein Jahr, der meistens im Haus gelagert wird. Die Lagerung der Pellets aus Holz ist ein zentrales Element, die vor der Anschaffung einer Pelletheizung bedacht werden sollte.

Vorteile der Pelletheizung im Überblick

Bevor Sie sich für die Anschaffung einer Pelletheizung entscheiden, sollten Sie die Vor- und Nachteile dieser Heizung kennen. Die wichtigsten Vorzüge im Überblick sind:

  • Holz als nachwachsender Rohstoff liefert Energie
  • Höherer Wirkungsgrad
  • Automatischer Betrieb möglich
  • Klimafreundlicher Brennstoff
  • Emissionsarm
  • Moderne Technik
  • Leise im Betrieb
  • Sehr gute Möglichkeit der Kombination mit weiteren Energielieferanten

Für die Pelletheizung und Holzpellets als Energielieferanten spricht insbesondere, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff und zugleich klimafreundlichen Brennstoff handelt. Das wird unter anderem durch die Emissionsarmut und hohe Effizienz gewährleistet.

Darüber hinaus lassen sich Pelletheizungen sehr gut mit anderen Energieträgern kombinieren, wie zum Beispiel der Solarthermie.

Was sind die Nachteile einer Pelletheizung?

Neben den Vorteilen sollten Sie im Vergleich ebenfalls die Nachteile kennen, die es bei einer Pelletheizung ebenfalls gibt. Dazu gehören:

  • Größerer Platzbedarf für die Lagerung der Holzpellets
  • Höherer Wartungsaufwand
  • Regelmäßiges Austragen der Asche notwendig
  • Relativ hohe Kosten in der Anschaffung

In erster Linie sehen Kaufinteressenten bei Pelletheizungen die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten als Nachteil, die zum Beispiel gegenüber einer anderen Form der Heizung existieren.

Darüber hinaus ist ein gewisser manueller Aufwand notwendig, wie zum Beispiel das regelmäßige Austragen der Asche und die Lagerung der Pellets.

Wann und für wen sind Pellets zum Heizen sinnvoll?

Besonders sinnvoll und empfehlenswert sind Holzpellets unter der Voraussetzung, dass ein relativ hoher Energiebedarf besteht. Das gilt sowohl für Neu- als auch Altbauten, die mit Pellets beheizt werden sollen. Deshalb ist wichtig, vorher den Energiebedarf zu kalkulieren.

Darüber hinaus entscheiden sich insbesondere Verbraucher für eine Pelletheizung, die möglichst klimafreundlich heizen möchten und sich daher gegen fossile Energielieferanten wie Öl oder Gas entscheiden.

Welche Arten von Pelletheizungen werden unterschieden?

Bei den Pelletheizungen wird zwischen den folgenden drei Arten differenziert:

  • Pelletheizung
  • Pelletofen
  • Kombikessel

Pelletheizung

Wenn von der Pelletheizung gesprochen wird, dann ist damit im engeren Sinne ein Pelletkessel gemeint, der sich meistens im Keller befindet. Anders ausgedrückt handelt es sich um eine Zentralheizung mit Holzpellets, mittels derer das gesamte Haus mit Wärme versorgt werden kann. Bei der Pelletheizung im Sinne der Pelletkessel findet heutzutage oft eine automatische Pelletbeförderung statt.

Pelletofen

Die zweite Alternative ist ein Pelletofen. Dieser eignet sich für einzelne Räume und Zimmer innerhalb der Immobilie. Wichtig zu beachten ist, dass solche Pelletöfen einen eigenen Schornstein benötigen, sodass sie nicht in allen Gebäuden genutzt werden können. Für Mehrfamilienhäuser ist ferner die Heizleistung in der Regel zu niedrig, um eine solche Art von Pelletheizung einzusetzen.

Kombikessel

Ebenfalls als Variante der Pelletheizung gelten Kombikessel. Diese bieten die Möglichkeit, zum einen Scheitholz oder zum anderen Pellets zu verbrennen. Genutzt werden die Kombikessel allerdings nahezu ausschließlich in Einfamilienhäusern, weil die Heizkraft für Mehrfamilienhäuser meistens nicht ausreicht.

Wie viel kostet eine komplette Pelletheizung?

Wenn es um die Kosten von Pelletheizungen geht, lassen sich diese vor allem in die folgenden drei Rubriken einteilen:

  • Investitionskosten (Heizgerät)
  • Lagerung und Transport der Pellets
  • Verbrauchskosten (Kosten für den Brennstoff, die Pellets)

Investitionskosten für Pelletheizungen

An erster Stelle stehen die Investitionskosten, die für die Pelletheizung und damit die Heiztechnik anfallen. Die Kosten können sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, ob es sich um einen Pelletkessel oder um einen Pelletofen handelt. Einfache Öfen gibt bereits ab 3.500 Euro, während Sie für einen Pelletkessel durchschnittlich inklusive der Montage zwischen 11.000 und 17.000 Euro einkalkulieren sollten. Dabei hängen die Preise in großem Umfang vom Hersteller und von der Region ab, in der sich Ihre Immobilie befindet.

Kosten für Lagerung und Transport von Pellets

Der zweite Kostenfaktor beinhaltet die Lagerung und den Transport der Pellets. Auch in dem Fall muss zwischen der Art der Pelletheizung differenziert werden. Dezentrale Pelletöfen haben einen eigenen Tank, sodass keine Lagerungskosten verursacht werden. Anders die Pelletkessel, denn diese benötigen Platz für die Brennstofflagerung. Zudem muss es ein Fördersystem geben, sodass zusammen mit der Lagerung Kosten von durchschnittlich 3.000 bis 5.000 Euro entstehen.

Kosten für den Brennstoff, die Pellets

Die dritte Kostenart sind die Pellets selbst, die natürlich in der Regel Jahr für Jahr erworben werden müssen. Abhängig sind diese Kosten von der Größe des Gebäudes und somit davon, wie viel Energie für das Heizen notwendig ist.

Beim klassischen Einfamilienhaus führt der jährliche Verbrauch momentan zu durchschnittlichen Kosten, die auf einer benötigten Menge von etwa 4.500 Kilogramm Pellets basieren. Eine Tonne kostet im Schnitt rund 370 Euro, sodass bei 4,5 Tonnen in der Summe Kosten von ca. 1.700 Euro entstehen.

Wie und wann werden Pelletheizungen gefördert?

Falls Sie sich für das Heizen mit Pellets aus Holz entscheiden, dürfen Sie mit einer staatlichen Förderung rechnen. Diese gibt es in Form der „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“.

Sie erhalten einen Zuschuss, wenn Sie eine Kombination der Pelletheizung mit einer Solarthermieanlage oder einer Warmwasser-Wärmepumpe vornehmen. Darüber hinaus existiert eine Förderung in Höhe von 30 Prozent seitens der KfW. Dabei bezieht sich die Förderung auf sämtliche Komponenten der Heizung, sodass sie unter anderem für den Pufferspeicher und die Installation der Pelletheizung gilt.

Wie kann ich die Förderung beantragen?

Wenn Sie für Ihre Pelletheizung eine Förderung bei der KfW beantragen möchten, dann rufen Sie am besten das Portal „Meine KfW“ auf. Um den Antrag zu stellen, benötigen Sie einen Liefer- bzw. Leistungsvertrag, den vorläufigen Auslieferungstermin und eine Bestätigung zum Antrag, die von einem Fachhandwerker gegeben wird.

Welche Voraussetzungen gibt es für eine Pelletheizung?

Wenn Sie eine Pelletheizung installieren lassen möchten, gilt es, insbesondere zwei Voraussetzungen zu erfüllen.

  • Zum einen brauchen Sie eine spezielle Heizung mit Pellets aus Holz, die Sie anschließend auf übliche Art und Weise in Form einer Zentralheizung einbauen lassen können.
  • Zum anderen ist es ebenfalls eine zwingende Voraussetzung, dass ausreichend Platz vorhanden ist, da Pelletheizungen im Vergleich etwas größer als andere Heizungen ausfallen. Ebenfalls wird Lagerplatz für die Holzpellets benötigt.

Wie kann ich den Lagerbedarf errechnen?

Da die Lagerung der Pellets nicht wenig Platz benötigt, ist es sinnvoll, den benötigten Raum zu ermitteln. Grundlage ist in der der Jahresbedarf an Pellets. Als Richtwert dient ein Einfamilienhaus, für das oft zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen Pellets benötigt werden, etwa 1.000 Liter bisheriges Heizöl entsprechen ungefähr 2 Tonnen Pellets. Beläuft sich Ihr Verbrauch an Heizöl zum Beispiel auf knapp 2.000 Liter, entspricht das ungefähr vier Tonnen Pellets. Diese wiederum benötigen ein Lagervolumen von etwas mehr als sieben Kubikmeter. Daraus ergibt sich eine Lagergröße von rund 5,5 Quadratmetern.

Kauf der Pelletheizung: Worauf sollte ich achten?

Bevor Sie sich für den Kauf einer Pelletheizung entscheiden, sollten Sie auf mehrere Punkte achten. Hilfreich sind folgende Fragen, die zu der Entscheidung führen, ob und wenn ja, welche Heizung mit Pellets als Brennstoff für Sie die beste Alternative darstellt:

  • In welcher Form möchte ich mit den Pellets heizen?
  • Wie groß ist der Heiz- und damit Energiebedarf an Wärme?
  • Ist der vorhandene Platz ausreichend für die Heizung?
  • Wie umfangreich muss das Volumen des Lagers sein?
  • Möchte ich eine voll- oder halbautomatische Pelletheizung nutzen?

Die grundlegende Entscheidung ist, in welcher Art Sie Ihre Immobilie mittels Pellets heizen möchten. Hier wird zwischen den erläuterten Varianten der Heizung differenziert, insbesondere zwischen dem Ofen und der Zentralheizung. Zudem sollten Sie darauf achten, dass die Leistung für Ihren Bedarf ausreicht. Sie können sich für eine halb- oder vollautomatische Pelletheizung entscheiden. Bei der halbautomatischen Variante müssen Sie den Behälter für die Holzpellets in regelmäßigen Abständen auffüllen. Der Betrieb der vollautomatischen Version erfolgt ohne manuellen Aufwand durch ein Transportsystem.

Wie finde ich gute Pellets?

Eine gute Qualität der Pellets aus Holz für die Verbrennung und Erzeugung von Wärme ist von entscheidender Bedeutung für eine effiziente Heizungsanlage.

Am besten achten Sie beim Kauf darauf, dass die Pellets den Vorschriften der EN ISO 17225-2 A1 entsprechen.

Darüber hinaus sollte das verwendete Holz aus einer nachhaltigen Nutzung stammen, weil das Heizen in dem Fall klimafreundlich ist.

Optisch erkennen Sie Pellets mit einer guten Qualität daran, dass die Oberfläche glänzt und glatt ist. Zudem sind die Stücke aus Holz gleichmäßig und beinhalten wenig oder keinen Staub.

Wie funktioniert eine Pelletheizung?

Die Funktion jeder Pelletheizung basiert auf den Holz-Pellets, die aus Sägereststoffen produziert werden. Es werden in der Regel einmal jährlich im Lager die Pellets aufgefüllt. Funktional ist der Kessel, in dem die Pellets verfeuert werden, dafür verantwortlich, die hergestellte Wärmeenergie mittels der existierenden Heizkreise in der Immobilie zu verteilen.

Die dadurch resultierende Asche wird automatisch in die Aschebox abgetragen. Allerdings muss diese Box einmal pro Jahr manuell geleert werden. Bei der Funktionsweise wird zwischen der halb- und der vollautomatischen Variante differenziert. Der Unterschied besteht darin, dass Sie bei der halbautomatischen Version die Pellets per Hand nachfüllen müssen, was bei der vollautomatischen Variante nicht notwendig ist.

Welche Kombinationsmöglichkeiten gibt es?

Eine Pelletheizung ist sehr gut zur Kombination mit anderen Anlagen zur Wärmeerzeugung geeignet. Das funktioniert zum Beispiel als Ergänzung einer Heizung, die mit Öl oder Gas arbeitet. Deutlich klimafreundlicher ist alternativ eine Kombination zwischen der Pelletheizung und einer Solarthermie. Wenn Sie eine Förderung nutzen möchten, ist diese Kombination ohnehin eine Voraussetzung für den Erhalt, wenn Sie sich nicht für eine Wärmepumpe entscheiden möchten.

Wie ökologisch sind Pelletheizungen?

Pelletheizungen gelten als relativ ökologisch, weil beim Verbrennen der Pellets ausschließlich eine Freisetzung der Menge an CO2 stattfindet, die zuvor vom jeweiligen Baum innerhalb der Wachstumszeit aufgenommen wurde. Im Vergleich dazu findet bei den Energielieferanten Gas und Öl eine Freisetzung von CO2 statt, welches seit Milliarden Jahren gespeichert wurde.

Trotz dieses Vorteils gibt es auch Kritik an den Pellets und somit an der Pelletheizung. Diese beruft sich vor allem auf verschiedene Studien. Diese sind zu dem Ergebnis gekommen, dass bei der Verbrennung sogar mehr Feinstaub als bei Gas und Öl freigesetzt wird.

Wie lange ist eine Pelletheizung noch erlaubt?

Zwischenzeitlich kursierten in den Medien Gerüchte, dass der Neueinbau einer Pelletheizung ab 2025 oder sogar schon ab 2024 verboten sein könnte. Tatsächlich gab es einen solchen Gesetzesentwurf, der allerdings nicht zum Tragen kam. Innerhalb der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, auch bekannt als Heizungsgesetz, sind Pellets nach jetzigem Stand auch in Zukunft erlaubt, sodass es kein geplantes Verbot gibt.