- Welche Börsen gibt es in Frankreich?
- Was ist der Hauptindex in Frankreich?
- Wichtige und bekannte Unternehmen aus Frankreich
- Welche Chancen und Risiken sollten Anleger in Frankreich beachten?
- Die Wirtschaft in Frankreich: BIP, Sektoren und mehr
- Die wichtigsten Sektoren in der französischen Wirtschaft
- Die Währung in Frankreich: Vom Franc zum Euro
Frankreich liegt im Herzen von Europa und ist eines der wichtigsten Mitglieder der Europäischen Union. Das deutsche Nachbarland erstreckt sich auf einer Fläche von rund 632.000 km² und zählt etwa 67,4 Millionen Einwohner. Daraus resultiert eine Bevölkerungsdichte von 106 Einwohnern pro Quadratkilometer. Die Landeshauptstadt Paris ist gleichzeitig eine bekannte Weltstadt mit dem Eiffelturm als Wahrzeichen.
Welche Börsen gibt es in Frankreich?
Im Gegensatz zu Deutschland, wo es noch mehr als fünf unterschiedliche Börsen gibt, existiert im Nachbarland lediglich eine, nämlich die Pariser Börse. Betreiber der Börse in Paris bis Euronext, und zwar seit der Jahrtausendwende. Die Pariser Börse ist nicht nur der einzige Börsenplatz in Frankreich, sondern gleichzeitig mit die wichtigste Börse im gesamten europäischen Raum. Die Handelsumsätze sind dort in den letzten Jahren im Durchschnitt gestiegen. Es werden mehrere Tausend Titel aus dem In- und Ausland gehandelt, in erster Linie Aktien, Anleihen und ETFs.
Was ist der Hauptindex in Frankreich?
Genauso bekannt wie die Börse in Paris ist der französische Leitindex, auch als Hauptindex bezeichnet. Es handelt sich dabei um den Cotation Assistée en Continu, deutlich besser bekannt unter der Abkürzung CAC 40. Im französischen Leitindex sind die Aktien der 40 größten Aktiengesellschaften enthalten, die an der Börse Paris notieren. Ins Leben gerufen wurde der Hauptindex im Jahre 1987, sodass zum 31. Dezember des Jahres ein Basisstand von 1.000 Punkten – ähnlich wie beim DAX – festgelegt wurde.
Beim CAC 40 handelt es sich um einen sogenannten Kurs Index. Das bedeutet, dass insbesondere Dividenden nicht in den Index und dessen Berechnung einbezogen werden. Enthalten im CAC 40 sind – wie am Namen abzuleiten – die 40 umsatzstärksten aus Frankreich stammenden Aktiengesellschaften. Der CAC 40 wird börsentäglich und durchgängig zwischen 9:00 und 17:30 Uhr ermittelt. Einige Meilensteine in der Entwicklung sind:
- 1999: Erstmals über 5.000 Punkte
- 2010: Rückgang auf rund 3.800 Punkte
- Januar 2022: Allzeithoch mit etwa 7.350 Punkten
- Aktuell (26. Januar 2022): 6.850 Punkte
Wichtige und bekannte Unternehmen aus Frankreich
In Verbindung mit den Börsen und auch dem Leitindex CAC 40 stehen natürlich die größten und bekanntesten Unternehmen, die aus Frankreich stammen. Bei den meisten Firmen handelt es sich um Konzerne und Unternehmen, die nicht nur in Frankreich, sondern darüber hinaus innerhalb von Europa sowie weltweit bekannt sind. Zu den größten und bekanntesten französischen Unternehmen zählen unter anderem:
- Credit Agricole
- AXA
- BNP Paribas
- Renault Automobile
- L’Oreal
An dieser Auflistung sieht man unter anderem, dass vor allem der Bank- und Versicherungsbereich eine wichtige Stellung hat und mehrere Weltunternehmen beinhaltet. Das gilt zum Beispiel für die BNP Paribas und die Credit Agricole, die zu den größten Banken im europäischen Raum zählen. Mehrere französische Unternehmen sind auch im EuroStoxx 50 Index vertreten. Die meisten französischen Unternehmen, die sich nach Umsatz unter den 15 größten befinden, sind vor allem in den Bereichen Banken, Einzelhandel und Versorger tätig.
Welche Chancen und Risiken sollten Anleger in Frankreich beachten?
Die grundsätzliche Situation an der Börse und auch in der gesamten Wirtschaft ist in Frankreich in weiten Teilen mit der in Deutschland zu vergleichen. Es wird mit dem Euro eine gemeinsame Währung genutzt und auch die aktuellen Zinsen befinden sich in Frankreich ungefähr auf dem Niveau wie in Deutschland. Von je her gilt der französische Staat als sehr sicher, sodass für Anleger beispielsweise französische Staatsanleihen interessant sind. Nicht aufgrund der aktuell relativ geringen Rendite, sondern wegen der vergleichsweise hohen Sicherheit.
Ähnliches gilt für die großen Unternehmen, sodass sich dort ein Investment mittels Anleihen oder am Aktienmarkt ebenfalls lohnen kann. Auf der einen Seite gibt es für Anleger in Frankreich keine besonderen und erwähnenswerten Chancen, andererseits allerdings ebenfalls keine höheren Risiken oder zu überwindende Hürden. Grundsätzlich stehen sämtliche Anlageprodukte zur Verfügung, die zum Beispiel auch von deutschen Banken offeriert werden oder für die sich Investoren anderweitig entscheiden können. Zu beachten ist allerdings – wie in allen Ländern außerhalb von Deutschland – für deutsche Anleger die Tatsache, dass französische Banken in der Regel keine Abgeltungssteuer abführen und sich Anleger darum deshalb selbst kümmern müssen.
Die Wirtschaft in Frankreich: BIP, Sektoren und mehr
Die französische Wirtschaft ist schon immer dadurch geprägt, dass es relativ deutliche Eingriffe seitens des Staates gibt. Dieser verfolgt eine intensive Industrie- und Wirtschaftspolitik, auch wenn mittlerweile – wie es für Industrienationen typisch ist – vor allem der tertiäre Sektor dominiert. Im Zusammenhang mit der französischen Wirtschaft fällt oft auch der Begriff der gelenkten Volkswirtschaft. Dieses zeichnet sich unter anderem durch einen staatlichen definierten Mindestlohn aus. Einige interessante Zahlen zur Wirtschaft in Frankreich sind:
- Bruttoinlandsprodukt: ca. 2,6 Billionen US-Dollar (2020)
- BIP pro Kopf: knapp 40.000 US-Dollar
- Gesamtvermögen der Franzosen: ca. 13 Billionen US-Dollar
- Vermögen pro Kopf: ca. 280.000 US-Dollar (durchschnittlich)
Die enge Verbindung von Frankreich mit Deutschland als wichtigsten Handelspartner wird auch beim Export sichtbar. Im vergangenen Jahr machte Deutschland über 17 Prozent des gesamten Exportvolumens Frankreichs aus.
Die wichtigsten Sektoren in der französischen Wirtschaft
Was Aufteilung der drei Sektoren in Frankreich angeht, handelt es sich um eine heutzutage typische Wirtschaftsnation, bei der die Industrie im Vergleich zu vor 20 Jahren nur noch einen geringeren Anteil hat. Die Aufteilung in die drei Sektoren sieht wie folgt aus:
- Primärer Sektor (Land- und Forstwirtschaft): ca. 3 %
- Sekundärer Sektor (Industrie): ca. 25 %
- Tertiäre Sektor (Dienstleistung): ca. 72 %
Wenn man sich die einzelnen Branchen etwas näher betrachtet, dann dominieren bei den Exporten vor allen Dingen die Bereiche Maschinenbau, Pharmaindustrie, Lebensmittel- und die Automobilindustrie. Aber auch im Bereich der Luxusgüterindustrie nimmt Frankreich eine bedeutende Rolle ein. Unabhängig von den Exporten sind es darüber hinaus vor allem die Banken- und Versicherungsbranchen, die ebenfalls einen großen Anteil an der Gesamtwirtschaftsleistung haben.
Die Währung in Frankreich: Vom Franc zum Euro
Als Gründungsmitglied der Europäischen Union wurde natürlich auch in Frankreich offiziell im Jahre 1999 der Euro als Buchgeld und dann später ab Januar 2002 auch in Form von Bargeld eingeführt. Der Nachfolger des französischen Franc ist bis heute gesetzliches Zahlungsmittel. Somit verfügt Frankreich mit dem Euro über eine der fünf Weltwährungen, was wiederum für Anleger und Investoren ein Sicherheitsaspekt ist. Währungsrisiken bei der Anlage in Frankreich gibt es also nur dann, wenn sich Investoren bewusst für Fremdwährungskonten oder anderweitige Anlagen entscheiden, die auf Devisen basieren.