E.ON Aktie

Alles zur E.ON Aktie bei GeVestor | Aktuelle Aktienkurse und News zum Unternehmen | WKN ENAG99 | ISIN DE000ENAG999 | Symbol EOAN
7 min | Stand 02.05.2022
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Inhaltsverzeichnis

E.ON-Aktie: Das müssen Anleger wissen

Branche: Energieversorgung

Gründung: 2000

Sitz: Essen, Deutschland

Rechtsform: Societas Europaea

WKN: ENAG99

ISIN: DE000ENAG999

Symbol: EOAN

E.ON-Aktie: Aktueller Kursverlauf

E.ON-Aktie: Unternehmensportrait

In Sachen Strom- und Gasversorgung ist Eon der Platzhirsch unter den deutschen Energielieferanten und mit 50 Mio. Kunden einer der größten europaweit. Die weitgehende Aufgabe der Produktion und die Konzentration auf Energienetze und Handel nach der Aufteilung mit dem vormaligen Rivalen RWE markiert das vorläufige Ende in der Kette gravierender Umstrukturierungen seit Bestehen des Essener Konzerns. Mit der neuen Ausrichtung hat die Aktie von Eon ein stabiles Fundament für langfristiges Potenzial.

Im Rückblick spiegelt die zyklische Eon-Aktie die wechselvolle Geschichte des kurz nach seiner Gründung ab dem Jahr 2000 im Dax gelisteten Konzerns mit ausgeprägten Höhen und Tiefen. Nach drei Jahren anfänglicher Notierungen zwischen 15 Euro und 20 Euro stieg sie bis 2007 auf über 48 Euro, fiel in der Finanzkrise um rund 60%, erholte sich leicht und sackte in den Folgejahren bis weit unter die 10-Euro-Marke. Ab 2017 begann sich der Kurs tendenziell zu stabilisieren.

Transformation hin zum berechenbaren Geschäftsmodell

Trotz der lange unerfreulichen Wertentwicklung mit zwischenzeitlichen Milliardenverlusten wurden stets Dividenden gezahlt. In den besten Jahren gab es 1,50 Euro pro Eon-Aktie, in schlechteren wie 2016 nur 21 Cents. In dem Jahr verzeichnete der Konzern einen Fehlbetrag von 16 Mrd. Euro sowie über 26 Mrd. Euro Schulden, seitdem geht es wieder bergauf.

Ursprünglich durch die fusionierten Energiegeschäfte der Mischkonzerne VEBA und VIAG entstanden, war die Eon-Historie erst durch starkes Wachstum geprägt, begleitet von hohen Kosten für Kraftwerke. Dann folgten die Energiewende, der Ausstieg aus der Kernenergie und die Konsolidierung durch die Ausgliederung von Kohle- und Gaskraftwerken über Uniper bis zur kompletten Neuausrichtung: Im Tauschgeschäft erhält RWE Assets aus den Bereich Produktion sowie Erneuerbare Energien, Eon holt sich im Gegenzug alles was zum Bereich Verteilnetze und Handel gehört.

Damit reduzieren sich auch die hohen Investitionen, die über Jahre hinweg zwischen grob 4 Mrd. Euro und 7 Mrd. Euro jährlich lagen. Nach Jahren der Umbrüche mit teils horrenden Verlusten geht Eon mit einem berechenbaren Geschäftsmodell in die Zukunft. Zwar gehören Umsätze von über 120 Mrd. Euro längst der Vergangenheit an, doch in der Größenordnung ab 30 Mrd. Euro aufwärts sind die operativen Margen deutlich gestiegen. Bis 2023 wird eine deutliche Steigerung der Umsätze erwartet, das Ergebnis pro Eon-Aktie soll kontinuierlich zulegen.

Führender Datenkonzern in der Energiewirtschaft

Basis ist ein Endkundengeschäft, das unter anderem zukunftsträchtige Bereiche wie Ladestationen für E-Autos, Smart-Home-Angebote, generelle Energieeffizienz und die Kombination von Verteilnetzen mit Echtzeitdaten umfasst. Gerade mit dem Zugriff auf rund 16 Mio. Kunden und geplante 20 Mio. intelligente Stromzähler kann sich Eon zum führenden Datenkonzern in der Energiewirtschaft entwickeln. Mit Kundendaten lassen sich auch neue Geschäftsfelder erschließen.

Unabhängig davon hält der Konzern mit 160 Strom-Marken eine dominante Stellung im deutschen Markt. Das Netzgeschäft ist zwar staatlich reguliert, verspricht aber fortlaufende lukrative und vor allem sichere Einnahmen.

Mit dem neuen Profil nimmt Eon eine gewisse Sonderrolle im Verhältnis zu den bisherigen europäischen Konkurrenten wie Eni, Enel oder Engie ein, die vorwiegend als Stromproduzenten agieren. In Deutschland ist damit auch der vormalige Rivale RWE keine Konkurrenz mehr. Im Teilbereich Versorgungsnetze sind allenfalls EnBW oder MVV aus Baden-Württemberg relevant, die jedoch erheblich kleiner sind. Der Rest entfällt auf regionale und kommunale Anbieter.

Durch den Transformationsprozess wurde aus dem vormals volatilen Geschäft als Stromproduzent mit schwankenden Preisen eine Struktur, die Planungssicherheit erlaubt, ruhige Kursverläufe der Aktie sowie stabile Dividenden. Deren Rendite ist mit fast 5% ohnehin überdurchschnittlich im Dax. Auch bezüglich der Wertentwicklung hat die Eon-Aktie nach mageren Zeiten langfristiges Potenzial.

Unternehmensprofil der Eon SE

Die Eon SE ist die Holdinggesellschaft eines deutschen Energiekonzerns. Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in Essen. Bis 2016 deckte das Unternehmen das traditionelle Energiegeschäft komplett ab. Stromerzeugung, Energiehandel, Vertrieb und Netzbetrieb wurden unter einem Dach vereint, Hauptkonkurrent war der ebenfalls in Essen ansässige Energiekonzern RWE.

Neuordnung der Energiebranche in Deutschland

Im Zuge der Energiewende in Deutschland wurden mehrere von den Konzernen unterhaltene Atomkraftwerke kurzfristig abgeschaltet. Die Aktien beider Unternehmen gerieten daraufhin unter Druck.

Letztlich führte diese Entwicklung zu einer grundlegenden Neuordnung der deutschen Energiebranche. Sowohl Eon als auch RWE beschlossen die Neugründung und Ausgliederung ihrer Tochtergesellschaften Uniper und Innogy und konzentrierten sich fortan auf einzelne Geschäftsbereiche.

Eon behielt den Bereich erneuerbare Energien und gliederte das traditionelle Energiegeschäft in die Gesellschaft Uniper SE aus. Dies umfasste die Bereiche der konventionellen Energieerzeugung, des globalen Energiehandels und der Stromerzeugung in Russland sowie den Betrieb des dortigen Gasfelds Juschno-Russkoje.

Innogy wird aufgeteilt – Eon übernimmt RWE-Tochter

RWE hingegen spaltete die Erneuerbaren ab in die zunächst eigenständige Innogy. Im März 2018 kündigte Eon an, Innogy übernehmen zu wollen. RWE und Eon tüftelten daraufhin einen komplexen Aufspaltungsplan aus, wonach Teile der Innogy zurück an RWE gehen und der übrige Teil bei Eon eingegliedert werden soll. Das Übernahmeverfahren war im Frühjahr 2019 noch nicht abgeschlossen.

Eon ist vorrangig am europäischen Markt vertreten, expandiert jedoch zunehmend auch außerhalb Europas. Der Konzern ist in fünf globale Einheiten untergliedert: erneuerbare Energien, Erzeugung, Exploration & Produktion, Technologien sowie globaler Handel.

Eon Aktie: Dax-Urgestein und Dividendenperle

Die Eon Aktie wird an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt und ist seit 2000 im Dax gelistet. Durch seine Vorgängerunternehmen Veba und Viag ist Eon de facto jedoch seit der Dax-Gründung im Jahr 1988 im Deutschen Leitindex vertreten.

Durch seine über die Jahre überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite ist Eon neben der BASF eines von nur zwei Unternehmen, das seit der Gründung ununterbrochen im DivDax gelistet ist, der Unternehmen mit einer besonders hohen und konstanten Dividendenrendite abbildet. Mit insgesamt mehr als 42.000 Beschäftigten erwirtschaftete die Eon SE im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz in Höhe von knapp 38 Milliarden Euro.

Personal

Eon beschäftigt weltweit mehr als 42.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Großteil davon in Europa. Allein in Deutschland sind über 16.000 Beschäftigte für Eon tätig, knapp 10.000 Stellen entfallen auf Großbritannien, gefolgt von jeweils gut 5.000 in Rumänien und Ungarn. In den USA ist Eon mit knapp 600 Beschäftigten vertreten.

Der Vorstand der Eon SE besteht aus fünf Männern:

  • Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender
  • -Ing. Leonhard Birnbaum, Erneuerbare und Energienetze
  • Thomas König, Energienetze, Einkauf und Beratung
  • Marc Spieker, Finanzen
  • Karsten Wildberger, Vertrieb und Kundenlösungen

Vorstandsvorsitzender von E.ON: Dr. Johannes Teyssen

Der promovierte Jurist begann seine berufliche Laufbahn Ende der 1980er Jahre beim Eon-Vorgängerkonzern Veba in Hannover. Dort war er in verschiedenen Führungspositionen unter anderem für den Rechtsbereich und später den Großkundenvertrieb verantwortlich.

Von 1998 bis 2001 führte er ein Beteiligungsunternehmen des Konzerns im Bereich Distribution und Vertrieb von Erdgas und Strom. Anschließend war er in der zentralen Managementgesellschaft des Eon-Konzerns in München verantwortlich für stromwirtschaftliche Aktivitäten in Deutschland sowie Zentral- und Osteuropa.

Seit 2004 gehört Johannes Teyssen dem Vorstand der Eon SE in Düsseldorf an, von 2008 bis 2010 war er hier stellvertretender Vorsitzender, ehe er den Posten des Vorstandsvorsitzenden im Jahr 2010 übernahm. In dieser Funktion verantwortet er die Bereiche Strategie & Öffentlichkeitsarbeit, Recht & Compliance, Revision und die Beteiligungsaktivitäten in der Türkei. Mit einem Jahresgehalt von rund 5,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2017 bewegt sich der Eon-Chef im Mittelfeld der Vorstandsvorsitzenden von Dax-Konzernen.

Teyssen ist darüber hinaus unter anderem Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Industrie sowie seit 2017 Mitglied im Aktionärsausschuss der Nord Stream AG.

Strategie: Radikaler Konzernumbau

Nicht nur die deutsche Energiebranche, sondern auch die daran federführend beteiligten Konzerne unterliegen in den vergangenen Jahren tiefgreifenden Umwälzungen – spätestens seit dem im Frühjahr 2011 beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie.

Unter der Führung von Dr. Johannes Teyssen hat Eon mehrere tiefgreifende Umbrüche mitgemacht. Dazu zählte das Sparprogramm mit dem Abbau von mehr als 10.000 Arbeitsplätzen ebenso wie die Ausgliederung des klassischen Energiegeschäfts in die Tochtergesellschaft Uniper sowie neuerdings die angestrebte Übernahme der RWE-Tochter Innogy.

Geschichte des Unternehmens

Aus der Fusion der beiden Mischkonzerne Veba und Viag, deren Aktien jeweils im Dax vertreten waren, ging im Jahr 2000 die Eon SE hervor, deren Aktie im Deutschen Aktienindex diejenigen der Vorgängerunternehmen ablöste.

In den folgenden Jahren kam es zu mehreren Übernahmen und Abspaltungen von Geschäftsbereichen, die letztlich zu einer Entwicklung von Eon zum Energiekonzern beitrugen. Diese war mit dem Verkauf von Ruhrgas Industries im zweiten Quartal 2005 abgeschlossen. 2011 wurde in der Ostsee die Nord-Stream-Pipeline eingeweiht, die Eon gemeinsam mit Gazprom und der BASF gebaut hatte.

Energiewende erwischt Konzerne auf dem falschen Fuß

Kalt erwischt wurde Eon vom Beschluss der Bundesregierung, aus der Atomkraft auszusteigen – wenige Monate, nachdem dieselbe Bundesregierung eine Laufzeitverlängerung beschlossen hatte. Doch als im Frühjahr 2011 in Japan die Erde bebte und es im Atomkraftwerk Fukushima zum GAU kam, änderte Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Position binnen weniger Tage radikal.

Gemeinsam mit den Konkurrenten RWE und Vattenfall zog Eon gegen den Atomausstieg vor Gericht und erwirkte eine Entschädigung für die Abschaltung der Reaktoren. Acht Atomkraftwerke waren im Frühjahr 2011 kurzfristig stillgelegt worden.

Im Mai 2010 übernahm Johannes Teyssen den Vorstandsvorsitz von Eon und verordnete dem Konzern eine neue Strategie. Diese sah insbesondere ein Wachstum außerhalb Europas vor sowie eine schnellere Reduktion von CO2-Emissionen. Zudem legte er dem Unternehmen einen harten Sparkurs auf, dem auch Standorte und Arbeitsplätze zum Opfer fielen.

Verkauf von Uniper, Übernahme von Innogy

Ab dem Herbst 2014 bereitete Eon die Abspaltung der Bereiche fossile Energien und Kernenergie vor. Konventionelle Energieerzeugung, globaler Handel und Exploration wurden in die 2016 gegründete Tochtergesellschaft Uniper ausgegliedert, die eigenständig an die Börse gebracht wurde. Im Dezember 2017 trennte sich Eon von seinen verbliebenen knapp 47 Prozent und hat Uniper somit vollständig verkauft.

Kurz darauf wurde bekannt, dass Eon die zeitlich nahezu parallel zu Uniper gegründete RWE-Tochter Innogy übernehmen wolle. Der Übernahmeprozess war im Frühjahr 2019 noch nicht vollständig abgeschlossen.

E.ON-Aktie: Fundamentaldaten im Überblick