Heidelberger Druckmaschinen-Aktie

Alles zur Heidelberger Druck-Aktie bei GeVestor | Aktuelle Aktienkurse und News zum Unternehmen | WKN 731400 | ISIN DE0007314007 | Symbol HDD
7 min | Stand 20.12.2021
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Inhaltsverzeichnis

Heidelberger Druckmaschinen-Aktie: Kurzportrait

Synonyme: Heideldruck, Heidelberger Druck oder Heidelberg

Gründungsjahr: 1850

Unternehmenssitz: Heidelberg, Baden-Württemberg

Branche: Maschinenbau, Präzisionsmaschinenbau, Dienstleistungen für Printmedien

Mitarbeiter: 11.522 (Stand: 2018/2019)

Umsatz: 2,49 Milliarden Euro (Stand: 2018/2019)

WKN: 731400

ISIN: DE0007314007

Symbol: HBGRF

Heidelberger Druckmaschinen AG: Aktueller Kursverlauf

Heidelberger Druckmaschinen AG: Heidelberger Druck in der Übersicht

Die Heidelberger Druckmaschinen AG ist ein im SDAX gelistetes Unternehmen. Der Betrieb ist im Maschinenbau angesiedelt. Genauer gesagt stellt Heidelberg Druck Präzisionsmaschinen für die Printmedienindustrie her. Heideldruck gilt als Weltmarktführer für sogenannte Bogenoffset-Druckmaschinen, produziert darüber hinaus aber auch Produkte für die Bereiche Vordruck (Prepress), Druck (Press) und Druckweiterverarbeitung (Postpress). Auch Dienstleistungen für die Printmedienindustrie zählen zu Standbeinen des Unternehmens.

Die Aktiengesellschaft wird vom Vorstandsvorsitzenden Rainer Hundsdörfer und dessen Kollegen Dr. Ulrich Hermann (Vorstand Lifecycle Solutions), Dirk Kaliebe (Vorstand Finanzen und Financial Services) und Stephan Plenz (Vorstand Digital Technology) geführt. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Dr. Siegfried Jaschinski.

In der Vergangenheit profitierte die Heidelberg Gruppe durch das generelle Wachstum der Werbebranche im 20. Jahrhundert. Mit Aufkommen der Computer-Technologie und der fortschreitenden Digitalisierung geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. Nun versucht Heidelberg durch neue Geschäftsmodelle das Ruder herumzureißen und sich für die Zukunft zu positionieren.

Heidelberger Druck – Anspruch der Heidelberger Druckmaschinen AG

Die Printmedienindustrie zielt auf einen Markt ab, der sich maßgeblich durch die digitale Transformation verändert. Heidelberg sieht sich daher als ein innovativer Vorreiter, mit dem Ziel ein digitales Gesamtsystem für die industrielle Wertschöpfung zu erschaffen. Das Unternehmen sieht sich in der Aufgabe, die Digitalisierung der Druckereien voranzutreiben.

Was erstmal lobenswert klingt, stellt die gesamte Branche vor große Herausforderungen. In der Printmedienindustrie sind Daten ebenfalls von Relevanz. Heidelberg möchte genau hier ansetzen. Durch die Erhebung sowie Vernetzung und Verarbeitung von Daten sollen Mehrwerte aktiv geschaffen werden. Für die Heidelberger Druckmaschinen AG gehören Printmedien nach wie vor zum Marketing-Mix dazu. Das Ziel von Heidelberg ist die Schaffung eines kundenzentrierten Ökosystems rund um Printmedien sowie digitalen Ansätzen.

Heidelberger Druckmaschinen AG – Standorte & Marktposition von Heideldruck

Ein Blick in den Geschäftsbericht von Heidelberg offenbart, dass im Geschäftsjahr 2018/2019 rund 11.500 Mitarbeiter für den Printmedien-Giganten tätig waren. Diese sind auf 250 Standorten in 170 Ländern verteilt.

In der namensgebenden Stadt sind praktisch keine Mitarbeiter mehr angestellt. Die Hauptverwaltung der Firma und die Bereiche Forschung & Entwicklung, Vertrieb, Service sowie die Montage wurden in den 13 Km entfernen Standort Wiesloch-Walldorf umgezogen. Etwa 4.100 Mitarbeiter sind dort für den Betrieb tätig und arbeiten an der Verwirklichung der Firmenphilosophie. Darüber hinaus sind weitere Mitarbeiter in anderen deutschen Standorten beschäftigt, z. B. in der Gießerei in Amstetten oder bei der IT in Kiel. Insgesamt betreibt die Heidelberg Gruppe elf Produktionsstandorte weltweit, beispielsweise in St. Gallen oder in Qingpu/Shanghai in China.

Heidelberg stellt oftmals Erfolgsgeschichten aus der ganzen Welt vor, z. B. aus Thailand. Mit etwa 40 % weltweiten Marktanteil im Bereich der Bogenoffset-Druckmaschinen ist das Unternehmen Weltmarktführer in diesem Bereich. Daher ist es nicht verwunderlich, dass über 80 % des Umsatzes im Ausland erzielt werden.

Heideldruck: Die Geschichte der Heidelberger Druckmaschinen AG

Das Unternehmen blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Im Jahre 1774 wurde ein Vorläufer des heutigen Betriebs von Georg Friedrich Schrader gegründet, damals noch als Glocken-, Feuerspritzen- und Dampfmaschinenfabrik. Georg Hamm übernahm diesen Betrieb 1845. Andreas Hamm, der Bruder des Eigentümers, übernahm im Jahre 1850 dessen Anteile. Dieses Jahr wird auch als Gründungsjahr der Heidelberger Druckmaschinen AG betrachtet.

Andreas Hamm war jedoch nicht alleiniger Inhaber. Aufgrund mangelnder Entscheidungsbefugnisse schied Hamm zusammen mit der Glockengießerei aus dem Betrieb aus. Als Albert & Hamm firmierte das Konstrukt im Jahre 1863 neu, neben Glocken wurden auch Schnellpressen hergestellt. Mit dem Tod von Andreas Hamm, verkaufte dessen Sohn die Firma im Jahre 1895 an Wilhelm Müller. Es folgte eine Verlegung des Maschinenbaus nach Heidelberg zur Fusion mit einer bestehenden Maschinenfabrik, die Glockengießerei blieb souverän. Das fusionierte Unternehmen firmierte fortan als Schnellpressenfabrik AG Heidelberg, geriet jedoch in Schieflage und wurde 1916 in den Kahn-Konzern eingegliedert.

Unter Richard Kahn wurde der sogenannte Heidelberger Tiegel zur Serienreife gebracht. Dieses Produkt gilt als die erfolgreichste Schnellpresse der Jahre 1914 bis 1985 und wurde über 165.000-mal hergestellt. Die Schnellpresse verhalf dem Unternehmen zur Blüte, welches im Jahre 1967 zur Heidelberger Druckmaschinen AG umfirmiert wurde.

Von da an lief es Schlag auf Schlag, so folgte im Jahre 1974 ein weiterer Meilenstein mit der Einführung der Speedmaster Offset-Maschinen. Diese Produktreihe existiert noch heute fort und bildet die Basis der heutigen Drucksparte der Aktiengesellschaft. Mitte der 80er-Jahre begann eine Zeit mit Übernahmen, u. a. seien hier die Unternehmen Harris Graphics Corporation (1988), Linotype-Hell AG (1996), die Sparte Office Imaging von Eastman Kodak Company (1997) und Stahl GmbH & Co. KG genannt. Im selben Jahr führte Hartmut Mehdorn, der später die Deutsche Bahn privatisierte, die Heidelberger Druckmaschinen AG an die Frankfurter Börse.

Das Millennium-Jahr 2000 stellte Heidelbergs Zenit mit einem Umsatz in Höhe von 5,3 Milliarden Euro dar. Danach folgte eine Phase der Konsolidierung, die in einigen verlustreichen Jahren und einer Restrukturierung mündete. Erst das Geschäftsjahr 2004/2005 brachte wieder Gewinne für Heidelberg. Im Geschäftsjahr 2005 folgte dann auch der Gang nach China und die Eröffnung eines Produktionsstandortes im Reich der Mitte.

Die Finanzkrise im Jahr 2008 machte dem Unternehmen stark zu schaffen, was sich auch Wert der Aktie widerspiegelte. Im Rahmen von Kosteneinsparungen wurden knapp 20 % der Mitarbeiter (ehemals 20.000) entlassen. Kredite, Bürgschaften, Kapitalerhöhung und Kurzarbeit retteten das Unternehmen 2010. Auch die Aktie stieg wieder leicht an. Trotz einer strategischen Kooperation mit dem japanischen Hersteller Ricoh in 2011 konnte die Heidelberg Gruppe nicht an alte Erfolge anschließen. Die Aktie des Unternehmens fiel im Jahr 2011 deutlich nachdem die Kooperation bekannt wurde.

Heidelberger Aktie: Börsengang des Unternehmens:

Die Aktie der Heidelberger Druckmaschinen AG war erstmals im Jahr 1997 erhältlich. Der Vorstand der Heidelberger Druckmaschinell AG war, ungeachtet der Entwicklungen auf den internationalen Kapitalmärkten, überzeugt, bei der Börseneinführung seines Unternehmens am 8. Dezember 1997 die Aktie erfolgreich platzieren zu können.

Am 19. November 1997 begann mit der Bookbuilding-Periode die letzte Phase des Börsengangs des Unternehmens. Bis zum 5. Dezember wurde die Aktie im Zuge eines öffentlichen Angebotes in Deutschland und durch eine sogenannte Privatplatzierung im Ausland (hauptsächlich in den USA), in einer Preisspanne von 82 DM und 97 DM festgelegt. Am 8. Dezember wurde die Aktie dann erstmals an der Frankfurter Börse mit einem Ausgabekurs von 96 DM gehandelt.

Der Erlös aus dem Verkauf der Aktie bei Börsengang wurde im Zuge eines Schütt-aus-Hol-zurück-Verfahrens zum Großteil den Alt-Aktionären Almüco und Commerzbank zugewandt.

Heidelberger Druckmaschinen AG: Geschäftsbereiche der Heidelberger Druck

Basierend auf den selbsternannten Anspruch des Maschinenbauers, basiert das Unternehmen auf drei primäre Geschäftsbereiche. Diese bilden den typischen Kreislauf in der Printindustrie ab. Somit sieht sich der Maschinenbauer optimal für Erzeugnisse im Akzidenz-, Verpackungs- und Etikettendruck ausgerüstet.

Heidelberger Druckmaschinen AG im Prepress

Wer gute Druckergebnisse erzielen möchte, benötigt qualitativ hochwertige Druckformen. Die Heidelberger Druckmaschinen AG bietet zur Erstellung von diesen Druckformen zwei verschiedene Technologien an: Computer-to-Plate (CtP) und Computer-to-Screen (CtS).

Mithilfe der Suprasetter ermöglicht Heidelberg eine automatisierte, non-stop laufende Herstellung von Druckplatten im Computer-to-Plate-Verfahren. Durch eine automatische Abrundung der Kanten lassen sich diese in die entsprechenden Drucker einhängen. Dabei steht Nachhaltigkeit im Vordergrund: Heidelberg setzt auf chemiefreie oder prozesslose thermale Druckplatten, um die Umwelt zu schonen.

Als Alternative zu den Suprasettern hat die Heidelberger Druckmaschinen AG LED-UV Direktbelichter im Angebot. Diese ermöglichen eine digitale Druckformherstellung. Diese stehen sowohl für kleinformatige als auch großformatige Drucke zur Verfügung. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, gilt die Technologie als investitionssicher.

Breit aufgestellt für Druckerzeugnisse: Heidelberg

Das Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt nach wie vor auf der Herstellung von Maschinen für den Druck. Als Weltmarktführer für den Bereich der Bogenoffset-Drucker verfügt Heidelberg über ein großes Portfolio an Maschinen. Die Speedmaster bilden nach wie vor das Fundament in diesem Bereich. Ergänzt werden die zahlreichen Maschinen durch Lösungen zum Bau von effizienten Gesamtsystemen sowie modernen Bedien- und Steuerungselementen (Prinect). Mit dem „Subscription Model” können Druckereien nun auf Basis eines pay-per-use-Modells die Geräte mit niedrigeren Investitionen einsetzen.

Durch die Digitalisierung verändert sich auch das Endkundenverhalten der Druckereien. Heutzutage werden immer mehr Kleinserien produziert, häufig in Verbindung mit digitalen Prozessen oder Schnittstellen. Heidelberg hat dafür den Bereich Digitaldruck ins Portfolio aufgenommen und bietet professionelle Inkjet- sowie Gesamtlösungen an. Das System Prinect kann auch hier zum Einsatz kommen und beispielsweise Web-to-Print-Lösungen realisieren, wie sie viele Online-Druckereien benötigen. Auch Siebdruckmaschinen mit rotativer oder Flachsiebdruck-Technik stehen für entsprechende Einsatzgebiete zur Verfügung.

Der letzte große Bereich ist das Bedrucken von Verpackungen und Etiketten. Modular aufgebaute, flexible Gesamtanlagen werden hier vertrieben. Diese sollen den Kompromiss zwischen Qualität sowie Nutzererfahrung und einem möglichst günstigen Preis für die Verpackung realisieren.

Immer wichtiger für Heidelberg: Der Bereich Postpress

Längst hört es bei Heidelberg nicht mehr beim Drucken auf. Der Kundenbedarf geht klar in die Richtung ganzheitlicher Systeme. Zu diesen gehören auch Lösungen für den Bereich Postpress. Durch Ausbau und Akquisitionen in den letzten 20 Jahren kann die Heidelberger Druckmaschinen AG in diesem Bereich punkten.

Inzwischen gehören zum Portfolio Schnellschneider, Schneidmaschinen, Falzmaschinen, Stanz- und Prägemaschinen, Faltschachtel-Klebemaschinen, Etikettiermaschinen und Heißfolien-Prägemaschinen. Darüber hinaus vermittelt das Unternehmen Gebrauchtmaschinen und bereitet diese für den erneuten Einsatz wieder auf.