Krones-Aktie
Krones-Aktie: Aktueller Kursverlauf
Maschinenbauer Krones AG: Der Weltmarktführer aus Neutraubling
Falls Ihnen Krones noch kein Begriff ist: Der Konzern ist ein sogenannter Hidden Champion, ein familiengeführter Weltmarktführer in der Maschinenbaubranche, der seit 1984 an der Börse notiert ist. Familie Kronseder hält weiterhin 51 % aller Aktien; über den Aufsichtsrat kontrolliert Volker Kronseder den Konzern. Krones produziert Maschinen für die Getränke und Nahrungsmittel-Industrie. Rund 90 % der Erlöse werden außerhalb von Deutschland erzielt. Die Produktion erfolgt ausschließlich in Deutschland.
Das Geschäft mit Abfüll-Anlagen, überwiegend für Getränke, mit 80 % des Konzern-Umsatzes und mehr als 100 % des operativen Ergebnisses, ist der mit Abstand wichtigste Bereich. Das Anlagen-Geschäft der Prozess-Technik erzielt rund 15 % des Konzern-Umsatzes und ist ebenso wie der kleinste Bereich, KOSME (unteres Leistungs-Spektrum bei Abfüllanlagen), defizitär.
Mit 23 % Marktanteil bei Getränke- und Abfüllmaschinen ist Krones deutlicher Weltmarktführer. Die Krones AG steht damit noch vor Sidel (11 % Marktanteil) und der KHS (9 % Marktanteil).
Die zunehmende Weltbevölkerung und der steigende Wohlstand weltweit haben die Erfolgsgeschichte von Krones beflügelt. Insbesondere die bevölkerungsreichen Schwellenländer haben zum Wachstum in den letzten Jahren beigetragen. Die Branche hat in den letzten Jahren stark von der wachsenden Nachfrage nach PET-Anlagen profitiert, da die PET-Flaschen zunehmend alternative Verpackungen, wie Glas, Dosen und Karton verdrängen.
Der Weltmarktführer in der Getränkeabfüll- und Verpackungstechnik verarbeitet täglich Millionen von Flaschen, Dosen und Formbehältern auf seinen Anlagen. Diese sind in Brauereien, in der Soft-Drink-Branche, den Wein-, Sekt- und Spirituosenherstellern und in der Nahrungsmittelindustrie zu finden. Jede vierte Flasche weltweit ist auf einer Krones Maschine befüllt und etikettiert worden.
Zur Krones AG gehören folgende Tochtergesellschaften:
- Kosme (Maschinen & Anlagen für den niedrigen Leistungsbereich)
- Gernep (Etikettiermaschinen für den niedrigen Leistungsbereich)
- Evoguard (Ventil- & Pumpenproduktion
- Syskron (Digitalisierung, Intralogistik, Business Consulting)
- System Logistics (Logistik- & Kommissioniersysteme
- HST (Homogenisatoren)
- Milkron (Prozesstechnik für die Getränke- & Milchindustrie)
- Trans-Market, LLC. (Prozesstechnik für die Getränke- & Nahrungsmittelindustrie)
- KIC Krones (Betriebsmittel)
- Till (Direktdruck)
- ecomac (Gebrauchtmaschinen)
- Konplan (Engineering)
- Maintec (Service)
Weiterhin betreibt die Krones AG seit Juni 2018 in Freising ein Brew Center. Dies ist momentan die weltweit modernste Forschungsbrauerei.
Krones AG: Geschichte des Weltmarktführers
Die Erfolgsgeschichte von Krones begann im Jahr 1951 in Neutraubling: Der Firmengründer Dr.-Ing. E. h. Hermann Kronseder fertigte auf ausrangierten Drehbänken halbautomatische Etikettiermaschinen, die er selber konstruierte. In den sechziger Jahren wurde das Produktsortiment um Packmaschinen und Füllsysteme erweitert. Bereits in den ersten Jahren setzte Kronseder auf den Export seiner Maschinen. Damit startete er das dynamische Wachstum seines Unternehmens.
Im Jahr 1966 wurde die erste ausländische Tochtergesellschaft in den USA gegründet. Heute besitzt das Unternehmen 80 Vertriebs- und Serviceniederlassungen weltweit. Seit März 1981 ist das Unternehmen eine Aktiengesellschaft.
In den darauffolgenden Jahren bis zum heutigen Tag hat das Unternehmen viele Unternehmen übernommen, wodurch es zum Weltmarktführer wurde.
Übernommene Unternehmen durch Krones:
- 1983: Übernahme Anton Steinecker Maschinenfabrik (Sudhausbau)
- 1988: Übernahme Zierk Maschinenbau GmbH (Reinigungsmaschinen für Maschinen)
- 1998: Übernahme Max Kettner GmbH (Verpackungsmaschinen)
- 2000: Übernahme Sander Hansen A/S (Pasteurisierungssysteme)
- 2003: Übernahme Kosme S.R.L (Maschinen für kleine Leistungsbereiche)
- seit 2014: Ausgründung der EvoGuard, Übernahme von HST Maschinenbau GmbH, Übernahme der Schaefer Förderanlagen- und Maschinenbau GmbH, Erwerb der Gernep GmbH
- 2016: Erwerb von 60 % der Anteile der System Logistics S.p.A.
Die wichtigsten Meilensteine des Unternehmens:
- 1997: Beginn der Produktion von Streckblasmaschinen (für die Produktion von PET-Flaschen)
- 2000: Erste Auslieferung einer Anlage für die aseptische Abfüllung (empfindliche Erfrischungsgetränke)
- 2002: Erste PET-Recycling-Anlage
- 2005: Erweiterung der Abfülltechnologie (Trockensterilisierungsverfahren)
- 2009: Produktportfolio wird um Wasseraufbereitungsanlagen erweitert
- 2010: Neues Erhitzungssystem wird eingeführt (energiesparende Produktion von PET-Flaschen); Einführung von ProShape (Herstellung asymmetrischer Kunststoffbehältern, erhielt den Deutschen Verpackungspreis)
- 2011: Einsatz LitePac (neue Verpackung für Getränke, verringert den Verpackungsabfall um 75 %)
Krones AG: Geschäftsbereiche des Maschinenbauers
Seit der Gründung ist Krones über den klassischen Maschinen- und Anlagenbau hinausgegangen. Mit seinen harmonisch miteinander verbundenen Geschäftsbereichen ist es ein Rund-um-Partner für seine Kunden geworden. Der Erfolg des Unternehmens beruht auf der folgenden Strategie: Das Spezialwissen im Maschinenbau gepaart mit technischem Vorsprung, hohen Qualitätsnormen und weltweitem Service rund um die Uhr.
Hinzu kommen das hohe Innovationspotenzial und die motivierten Mitarbeiter: Mehr als 3.150 Patente und Gebrauchsmuster besitzt die Krones AG. Die Geschäftsbereiche bestehen aus der Kunststofftechnik, der Abfüll- und Verpackungstechnik, der Prozesstechnik und den IT-Lösungen sowie Materialflusstechnik.
Die Kunststofftechnik der Krones AG
Im Bereich Kunststofftechnik werden die Treckblasmaschinen mit einer Leistung von bis zu 90.000 Flaschen pro Stunde hergestellt. Die PET-Flaschen haben anschließend ein Volumen von bis zu drei Litern.
Das PET-Recycling-System arbeitet mit einem speziellen Waschverfahren mit stufenweiser Temperierung und Dekontamination.
Abfüll- & Verpackungstechnik vom Unternehmen aus Neutraubling
Die Abfüll- und Verpackungstechnik hat als Schwerpunkt die Rins-, Füll- und Verschleißmaschinen im Rundlaufkonzept. Diese sind im Gegensatz zu den Linearanlagen für Hochleistungsaufgaben gedacht. Sie können bis zu 72.000 Flaschen pro Stunde produzieren. Hinzu kommen die aseptischen Füllsysteme für empfindliche Inhalte, mit beispielsweise hohem pH-Wert.
Zur Reinigung der Abfüllanlagen hat Krones entsprechende Cleaning in Place-Anlagen. Hierzu gehören Flaschenreinigungsmaschinen, Kontrollsysteme für Flaschen, Etikettiermaschinen, usw.
Das Portfolio wird mit Verpackungsmaschinen für Gebinde, Sortiermaschinen und Palettiersystemen vervollständigt.
Prozesstechnik des Weltmarktführers
Hier werden komplette Anlagen für die Getränkeherstellung geplant und gebaut.
Zu einem der Hauptbereiche in der Prozesstechnik gehört der Bau von Brauereien und Sudhausanlagen, Filtrations- und Hefeanlagen sowie die Gär- und Lagerkellerausrüstungen. Ebenso werden in diesem Geschäftsbereich Anlagen zur Wasseraufbereitung und zum Mischen von Getränken hergestellt.
Die Krones AG stellt zudem Komplettanlagen für die Herstellung von Sirup für Erfrischungsgetränke her. Die notwenige Ventiltechnik kommt ebenso aus eigener Herstellung. Um die Getränke haltbar zu machen, setzt das Unternehmen Ultrahocherhitzungssysteme oder Pasteuranlagen ein.
IT-Lösungen & Materialflusstechnik
Der Konzern hat auch viele IT-Dienstleistungen im Produktsortiment. Hierzu gehört vor allem die Steuerung der Produktionsprozesse und die Migration der entsprechenden Daten in die ERP-Systeme des Kunden.
Weiterhin unterstützt das Unternehmen mit Logistiksystemen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Fertigprodukten. Diese sollen die Materialversorgung während der Produktion und Auslieferung gewährleisten.
Das Unternehmen startete im Jahr 2014 ihre Tätigkeiten im Bereich Intralogistik.
Krones-Aktie: Probleme & Entwicklungen
Der Maschinenbau gehört normalerweise zu den Vorzeigebranchen der Exportnation Deutschland. Aber auch dieser leidet immer wieder unter der schwachen globalen Nachfrage.
Der im MDax notierte mittelständische Maschinen- und Anlagenbauer hat seit jeher ähnliche Probleme. Das Unternehmen wächst, die hohen Kosten belasten allerdings die Ertragskraft.
Wegen einer überraschend schlechten Gewinnentwicklung im ersten Halbjahr 2019 hat die Krones AG für 2019 eine Gewinnwarnung ausgesprochen. Die Aktie rutschte in Q3 2019 auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren.
Das Problem sind wie auch schon in der Vergangenheit die hohen Kosten, vor allem die Materialkosten. Diese senken trotz des ständigen Wachstumes die Ertragskraft des Unternehmens. Es werden zwar immer wieder Maßnahmen zur Senkung der Materialkosten getroffen, diese wirken einerseits erst mit Verzögerung, andererseits bringen sie oft nicht die notwendigen Besserungen. Seit Q2 2018 ist die Krones Aktie – mit zwischenzeitlichen Ups – beständig gesunken.